Indische Freelancer: was gibt es zu beachten?

Indische Freelancer: was gibt es zu beachten?

Heutzutage kann man auch auf IT Experten aus Südasien zurückgreifen.

Im Beitrag ein paar Tipps wie man mit indischen Freiberuflern arbeitet.

Einführung

Es gibt mehrere Möglichkeiten Freelancer von dort zu finden.

Hier einige:

Online Plattformen: Upwork, Freelancer.com, Twago, etc. sind nur einige Anlaufstellen

LinkedIn: Dort kann man auch gute Profile finden

Stack Overflow: Wenn man sich in der Community engagiert findet man gute Profis

Die Vorteile und Nachteile

Ein grosser Vorteil von IT Freelancern ist, dass diese hoch spezialisiert sind. Zudem kann diese auch kurzfristig buchen.

Manche indische Experten bieten ihre Service auch auf Stundenbasis an.

Es gibt jedoch einige Dinge die es zu beachten gibt:

1) Hohe Stundensätze

Die meisten erfahrenen indischen Freelancer haben Stundensätze die sich denen in Deutschland ähneln. Nicht selten kommen diese bis zu 100 Euro pro Stunde.

Zwar wird in den Online Plattformen meistens irgendetwas mit 15 bis 35 US Dollar angegeben. Im Endeffekt werden jedoch meistens höhere Einschätzungen zu IT Projekten geben, so dass die 100 US Dollar erreicht werden können.

Ein Freiberufler hat nur zirka 100 bis 120 Stunden welcher dieser im Monat “verkaufen” kann.

Bei einer hohen Nachfrage (zum Beispiel bei vielen Projektanfragenden) kann dieser den Preis stetig steigern.

Der Experte wird sich auch mit anderen Kollegen in seinem Umkreis austauschen und schauen, wieviel diese nehmen. Nicht selten kommen alle auf hohe Stundensätze.

Man hat also keine wirkliche Preisersparnis.

2) Kann Arbeit an Dritte abgeben

Ein IT Freelancer aus Indien muss ihre Aufgaben nicht selber machen. Eventuell beschäftigt er andere Junior Developer, welche die Programmierarbeiten durchführen. Als Freiberufler sollte es ja egal sein, wer die Arbeit macht. Hauptsache sie wird hochqualitativ abgeliefert.

Die Problematik hierbei ist jedoch: Der Kunde denkt, der IT Spezialist arbeitet an der Lösung, nicht ein anderer Junior Freiberufler oder ein Programmiereinsteiger.

Das kann jedoch zu Herausforderungen führen, denn ein Junior wird Dinge wie Coding Standards und ähnliche nicht unbedingt immer einhalten.

3) Annahme von zu vielen Projekten

Nicht selten nehmen indische Freelancer mehr Projekte an, als sie stemmen können. Eventuell haben Sie es bereits selber erlebt, dass der Softwareentwickler nur spät antwortet oder nie verfügbar ist.

Das liegt auch daran, dass dieser zu viel zu tun hat. Und Aufgaben hin und her jongliert.

4) Ihr Projekt ist nicht lukrativ genug

Wenn ein indischer IT Spezialist zwischen vielen Projekten auswählen kann, dann kann es sein, dass es zwar vielleicht zum Start interessant war mit Ihnen zusammenzuarbeiten.

Nach 12 Monaten hat der Freelancer jedoch sehr spannende Projekte zu guten Stundensätzen gefunden. Nun rückt ihre Softwareentwicklung in den Hintergrund.

Das ist etwas das nicht nur in Südasien passiert. Auch Freiberufler aus Deutschland machen das nicht selten.

Warum ein eigener dedizierter Entwickler besser ist

Es gibt jedoch eine Alternative die zu empfehlen ist.

Das ist besonders interessant für Agenturen und IT Dienstleister, welche immer wieder Webentwicklungen und ähnliche haben und einen Vollzeit Programmierer beschäftigen können.

Anbieter wie YUHIRO suchen Entwickler vor Ort in Indien und stellen diese als Mitarbeiter ein. Diese dedizierten Programmierer arbeiten dann ausschliesslich für den jeweiligen Kunden aus Deutschland. Sozusagen wie eigene Mitarbeiter. Nur dass diese in der Niederlassung des IT Dienstleisters in Indien arbeiten.

Das Gute daran:

1) Wie ein eigener Mitarbeiter

In den meisten Fällen bekommen die IT Mitarbeiter in Südasien eine Email Domain des Kunden. Somit fühlt er sich als Teammitglied des Kunden.

Zudem kann man diesem auch Arbeitsanweisungen machen und ihn Bitten bestimmte Arbeitszeiten zu folgen. Etwas was man bei einem indischen Freelancer nicht machen kann, da dieser arbeiten kann wann und wo er will.

Auch den Arbeitsort des Programmierers kann man bestimmen.

2) Arbeit kann nicht an andere delegiert werden

Wenn Sie einen eigenen dedizierten Mitarbeiter in Südasien haben, dann können Sie sich darauf verlassen, dass dieser dann auch den Code schreibt, und nicht an andere Kollegen oder Dritte abgibt.

Man weiss also, wer am Code arbeitet. Das ist keine Selbstverständlichkeit im Offshore Outsourcing. Wo oftmals in einer Art Black Box mit wenig Transparenz gearbeitet wird.

3) Urlaubstage müssen beantragt werden

Ein indischen IT Freiberufler kann einfach  mal so mehrere Tage fehlen. Auch ohne Entschuldigung. Muss er oder sie ja auch nicht, da es ja auch keine Festanstellung ist.

Bei dem dedizierten IT Experten sieht dies jedoch anders aus. Dieser hat einen Arbeitsvertrag mit dem IT Dienstleister und muss sich an das Arbeitsrecht halten. Davon profitiert der Kunde aus Deutschland, welcher dann auch darum Bitten kann, dass der Mitarbeiter Urlaub beantragt. Zum Beispiel über Email oder das Projektmanagement Tool, oder eine andere Art, welche man vereinbart hat.

4) Kosten sind niedriger

Der indische Mitarbeiter wird den Stundensatz nicht von 20 auf 40 Euro erhöhen, weil die Arbeitslast gestiegen ist. Üblicherweise werden Gehaltsverhandlungen jährlich einmal gemacht. Dann hat man das auch erledigt und man kann sich wieder auf die Arbeit konzentrieren.

Die jährlichen Gehaltssteigerungen liegen meistens bei 10 bis maximal 20 Prozent. Was in absoluten Zahlen nicht so hoch ist. Es ist also keine Verdopplung oder Verdreifachung, welcher ein Freiberufler fordern könnte.

5) Man kann den Experten Bitten sich in neue Themen einzuarbeiten

Zudem könnte man diesem dedizierten Entwickler auch Bitten, sich neue Technologien einzuarbeiten.

Beispielsweise gibt es ein neues Frontend Framework, welches sich der Developer aneignen soll. Nun kann man diesen dazu anweisen.

Anderes ist bei dem freien Mitarbeiter. Dieser kann sich auch entscheiden, auf seinem Spezialgebiet zu bleiben. Das ist ja auch das, was er oder sie in seinem Portfolio anbietet.

Fazit

Wir selbst setzen manchmal auf IT Freelancer, egal von wo auf der Welt. Wenn es darum geht, spezifische kleinere Aufgaben in hoher Qualität erstellen zu lassen.

Anders sieht es jedoch bei Programmieraufgaben die längerfristig ausgelegt sind. Hier lohnt es sich besser über Stellenausschreibungen nach passenden Mitarbeitern in Indien zu suchen (machen Anbieter wie wir für unsere Kunden) und diese dann in Interviews auszuwählen.

In diesen Interviews kann man dann auch prüfen ob sie zu dem Team passen und die notwendigen Fähigkeiten mitbringen.

Langfristig ist das also die bessere Lösung?

Was sind Ihre Erfahrungen damit?

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